RapidShare
RapidShare war ein von 2004 bis 2015 bestehender Dateihoster. Es galt gemeinhin als „Mutter aller Filehoster“ und war der erste Dienst seiner Art.
Geschichte =
RapidShare wurde 2004 vom Deutschen Christian Schmid gegründet, die Entwicklung des Dienstes begann jedoch bereits 2002. Christian Schmid war zuvor als Internetunternehmer tätig und leitete damals seine Firma RapidTec mit Sitz in Mühlheim an der Ruhr. Das Hauptprodukt des Unternehmens war zu dieser Zeit noch das schon zirka 2000 gegründete Forenhosting-Angebot RapidForum. RapidShare ging 2004 unter RapidShare.de an den Start und war zunächst nur als Zusatzangebot zu RapidForum konzipiert. Es war daher anfangs primär auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtet, gewann nach dem Start 2004 aber schnell stark an Verbreitung, auch international. Um den Weltmarkt besser zu bedienen, ging etwas später auch RapidShare.com - als separater Dienst - an den Start. RapidShare.de wurde 2010 zugunsten von RapidShare.com eingestellt.
Die Idee, beliebig große Dateien unkompliziert über einen Browser hochzuladen und über einen Link einfach weiterzuverbreiten, war damals neuartig und stieß entsprechend auf großes Interesse. Zudem hatten damals DSL-Anschlüsse bereits eine nennenswerte Verbreitung erreicht, sodass ein solches Angebot auch effektiv von einer großen Nutzerzahl in Anspruch genommen werden konnte.
Die Verbreitung von RapidShare stieg rasend schnell an und der Dienst war schnell wesentlich größer als die anderen Produkte von RapidTec, die sukzessive in der Folgezeit zugunsten von RapidShare eingestellt wurden. 2006 zog das Unternehmen in die Schweiz, wo die RapidShare AG gegründet wurde. 2008 gehörte RapidShare.com zu den zehn meistbesuchten Webseiten weltweit. RapidShare hatte einen Markt begründet, den der Filehoster, und es gab inzwischen unzählige Nachahmerdienste. RapidShare blieb jedoch für lange Zeit der Branchenprimus.
Finanziert wurde das RapidShare durch Werbung und Premium-Accounts. 2007 wurde auch ein spezielles, professionelles Hosting-Angebot für Unternehmen eingeführt.
Der Boom von RapidShare war insbesondere auch dadurch getrieben, dass der Dienst zur illegalen Verbreitung von Raubkopien genutzt wurde. Begrünstigt wurde diese Entwicklung durch ein 2005 eingeführtes Vergütungssystem, bei dem Uploader eine finanzielle Vergütung erhielten, wenn die von ihnen hochgeladenen Dateien häufiger heruntergeladen wurden. Dateien die eine gewisse Zeit lang (meist 30 Tage) nicht heruntergeladen wurden, wurden automatisch gelöscht. Dies führte zu häufig recht kurzlebigen Downloadlinks.
Bereits seit 2007 stand RapidShare in Konflikt mit der GEMA und anderen Rechteinhabern. Es kam zu mehreren Urteilen gegen den Dienst, die den Weiterbetrieb immer schwieriger machten. 2010 wurde auf Druck der Rechteinhaber das Partnerprogramm für Uploader eingestellt, was zu einem dramatischen Rückgang der Besucherzahlen führte. Inzwischen dominierten andere Dienste den Filehoster-Markt. Später wurden noch tägliche Download-Limits und eine Drosselung der Übertragungsgeschwindigkeit für nicht zahlende Kunden eingeführt, was den weiteren Niedergang der Seite beschleunigt. 2014 wurden sämtliche kostenlose Dienstleistungen eingestellt und nur noch die Premium-Angebote weitergeführt. Im selben Jahr musste das Unternehmen alle Mitarbeiter entlassen, wodurch die Weiterentwicklung faktisch eingestellt wurde. 2015 wurde RapidShare endgültig eingestellt.
Bedeutung in der Maker-Szene
RapidShare wurde auch in der Maker-Szene häufig verwendet, speziell in den Jahren 2006 bis 2010, danach wurde der Dienst zunehmend unpopulärer. Dies lag auch an der recht kurzen Zeitspanne, nach der Dateien automatisch gelöscht wurden. Um 2007 war RapidShare der populärste Hostingdienst für Maker-Spiele, die in den großen deutschen Foren vorgestellt wurden. Nach dem Vorbild von RapidShare entstanden aus der deutschen Maker-Szene heraus etliche eigene Dateihoster, darunter CherryShare, NPShare und LetsShareIt. CherryShare besteht bis heute.